Adduktorenschmerzen 2

Adduktorenschmerzen – Ursache und Übungen

Lesedauer: 

9 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Komplexes Problem = Komplexe Lösung

Die Ursache deiner Probleme ist höchstwahrscheinlich sehr komplex. Daher ist auch die Lösung komplex. Wir möchten dir kein Wunderheilung versprechen, da es diese nicht gibt.
In diesem Artikel lernst du mehr über die komplexen Ursachen und dir wird ein Lösungsweg vorgeschlagen. Dieser bedeutet allerdings Arbeit und dafür musst du selber die Verantwortung übernehmen. Denn das ist die einzige nachhaltige Möglichkeit gesund und schmerzfrei zu leben.

Einleitung

Adduktorenschmerzen sind ein häufiges Symptom bei Sportlern und Menschen, die repetitive, also häufig wiederholende Bewegungen ausführen, die die Adduktoren des Oberschenkels beanspruchen. Diese Muskeln sind verantwortlich für das Heranführen des Beins an den Körper und ihre Verletzung kann zu Schmerzen, Schwellungen und eingeschränkter Beweglichkeit führen. Adduktorenschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben, einschließlich Überbeanspruchung, Verletzungen und Entzündungen, und können sowohl Athleten als auch jedem anderen Menschen auftreten.

In diesem Artikel wird eine umfassende Übersicht über Adduktorenschmerzen gegeben, einschließlich der Anatomie und Funktion der Adduktoren, der Ursachen und Symptome von Adduktorenschmerzen sowie der Behandlungsmöglichkeiten.

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Was sind Adduktoren?

Die Adduktoren sind eine Gruppe von Muskeln, die sich an der Innenseite des Oberschenkels befinden und für das Heranführen des Beins an den Körper verantwortlich sind. Diese Muskeln sind bei vielen alltäglichen Bewegungen wie dem Gehen, Laufen und Treppensteigen beteiligt und spielen eine wichtige Rolle bei sportlichen Aktivitäten wie Fußball, Hockey, Tennis und Volleyball. Eine Verletzung oder Überbeanspruchung der Adduktoren kann zu Schmerzen, Schwellungen und eingeschränkter Beweglichkeit führen und die sportliche Leistung und das alltägliche Leben beeinträchtigen.

Die Adduktoren bestehen aus insgesamt sechs Muskeln. Diese gehören zu den Skelettmuskeln und lassen sich in drei verschiedene Schichten gliedern:

  • oberflächliche Adduktorengruppe
  • mittlere Adduktorengruppe
  • tiefe Adduktorengruppe


Als Zusammenfassung kann gesagt werden, dass die Funktion der Adduktoren zuständig ist für die Stabilisierung des Beckens beim Stehen, Gehen und auch beim Überschlagen der Beine. 

Die Adduktoren kommen in vielen alltäglichen Bewegungen ins Spiel, darum ist es essenziell, dass sie auch richtig arbeiten können. Kommt es zu einer Problematik in diesem Bereich des Hüftgelenks, wird der Patient zwangsläufig unter Hüftschmerzen und/oder Schmerzen in der Leiste leiden müssen.

Uns wird vertraut:

Was sind Adduktorenschmerzen?

Wahrscheinlich kennt das jeder und hat es zumindest einmal schon erlebt. Man rutscht auf glattem Boden aus, legt einen ungewollten Spagat hin und plötzlich zieht es heftig in der Innenseite des Oberschenkels. Das sind die sogenannten Adduktorenschmerzen. Hierbei handelt es sich um Schmerzen, die die Muskeln in der Körperregion rund um die Leistenbeuge betreffen. 

Die Adduktoren bestehen, wie schon beschrieben, aus insgesamt sechs Muskeln, die dafür sorgen, dass man den Oberschenkel nach innen ziehen und nach innen rotieren lassen kann. Sie führen die Beine zur Mitte des Körpers. Das nennt man Adduktion.

Gelegentlich kann man Adduktorenschmerzen nur schwer von anderen Krankheitsbildern in dieser Region des Körpers unterscheiden. Angesichts dessen werden sie auch schnell mal mit einer Sportlerleiste, Leistenzerrung oder Schambeinentzündung verwechselt.

Symptome bei Adduktorenschmerzen

Schmerzen sind nicht gleich Schmerzen und nicht alle Menschen nehmen Schmerzen in den Adduktoren gleich wahr.

Die Symptome von Adduktorenschmerzen können von Person zu Person variieren und können unterschiedliche Schweregrade aufweisen. Typischerweise treten die Schmerzen im Bereich der Adduktoren auf, die sich an der Innenseite des Oberschenkels befinden. Zu den häufigsten Symptomen von Adduktorenschmerzen gehören die folgenden.

Symptome:

  1. Schmerzen beim Bewegen des Beins oder beim Anspannen der Adduktoren
  2. Schmerzen bei Druck auf die betroffene Stelle
  3. Schwellungen oder Rötungen im betroffenen Bereich
  4. Einschränkung der Beweglichkeit oder Schwierigkeiten beim Gehen oder Laufen
  5. Taubheit oder Kribbeln im Bereich der Adduktoren

Ursachen für das Schmerzen in den Adduktoren

Besonders häufig kommt es zu Adduktorenschmerzen bei Fußballern. Denn gerade in diesem Sport kommt es zu sehr schnellen Drehbewegungen und Stoppbewegungen in den Oberschenkeln, Leiste, Becken und Hüften. Doch nicht nur diese ruckartigen Bewegungen führen zu Problemen und Schmerzen in den Adduktoren. Ebenso kommt es zu Schmerzen in diesem Bereich, wenn Fehlbelastungen und Fehlstellungen vorliegen. 

Wir wollen das nun mal vereinfacht erklären: Die Hüfte, also der Bereich des Körpers, in dem die Adduktoren liegen und ihre Arbeit verrichten sollen, ist ein wesentlicher und zentraler Bereich des Körpers. Alle Bewegungen, die wir im Alltag vollführen, sollten ihre Kraft aus der Hüfte nehmen. 

Bewegung ist hier ein gutes Stichwort, denn wie oft sitzen wir am Tag? Egal, wie die Antwort ausfällt, viel zu oft. Die Adduktoren sind nicht zum Sitzen gemacht, sondern zum Heranziehen der Oberschenkel an die Körpermitte. Das heißt vereinfacht, Adduktoren sind dazu da, um Bewegungen auszuführen. 

Also, wir sitzen stundenlang, beispielsweise im Büro, und stehen dann mal auf. Im ersten Moment werden die Adduktoren sich fragen: Was passiert denn jetzt? Als Reaktion werden sie erst einmal in ihrer Starre bleiben. Im Endeffekt sind die Adduktoren faul geworden, untrainiert und nicht mehr richtig in der Lage die eigentliche Aufgabe auszuführen. 

Kommt es dann auch noch zu einer plötzlichen Bewegung, beispielsweise bei einem ungewohnten Spagat, weil man ausrutscht, wissen die Adduktoren ja nun gar nicht mehr, was los ist. Sie müssen sich nicht nur bewegen, sondern auch noch schnell bewegen. Folge: Es kommt zu Adduktorenschmerzen. 

Also die Adduktoren sind hier vielleicht ein Problem, doch die Lösung liegt nicht in den Adduktoren, sondern in einem ganz anderen Bereich, nämlich Haltung und Bewegung.

In kurz und knapp:

1. Adduktorenschmerzen treten häufig bei Sportlern auf oder Menschen, die viele repetetive Bewegungen mit den Beinen machen.

2. Die Adduktoren liegen innen am Oberschenkel und sind für das heranziehen des Beines verantwortlich.

3. Diese Schmerzen können durch eine falsche Bewegung ausgelöst werden. Doch die Ursache ist eine langfristige Art sich falsch zu bewegen.

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Behandlung von Adduktorenschmerzen

Als Akuthilfe allemal besser als viele andere Behandlungsmethoden. Langfristig gesehen aber nicht der nachhaltigste Weg. Vor allem Schonung ist bei einer Problematik in den Adduktoren alles andere als hilfreich. Geschont werden die Adduktoren schon oft genug im Alltag, nämlich immer, wenn man sitzen.

Um langfristig schmerzfrei zu sein, muss verstanden werden, warum die Adduktoren schmerzen. Durch unseren modernen Alltag verhingen wir, dass unser Körper so arbeiten kann, wie es für ihn vorgesehen ist. Wir sitzen am Schreibtisch und im Auto auf unserem Po und der Hinterseite der Oberschenkel.

Diese Muskeln sind nicht dafür ausgelegt und werden wie ein Schwamm plattgedrückt. Dadurch wird die Durchblutung beeinträchtigt und die Muskeln verkümmern. Sie können also nicht mehr ihre angedachte Arbeit ausführen. Andere Muskeln, die gar nicht dafür gedacht sind, müssen also einspringen und ihnen einen Teil der Arbeit abnehmen.

Zusammengefasst fördert unser moderner Alltag Dysbalancen in unserem gesamten Bewegungsapparat, wodurch wir Muskeln nicht mehr richtig einsetzen können und andere Muskeln überlasten. Das kann zu vielen Arten von Problemen führen. Eine Problematik kann sein, dass bei einer hohen Belastung, wie z.B. beim Sport, die Adduktoren überlasten und schmerzen.

Wir müssen also lernen unsere Biomechanik wieder ins Gleichgewicht zu bringen, uns richtig zu bewegen und alle Muskeln korrekt einzusetzen. Dafür helfen folgende zwei Übungen.

Die erste Übung zeigt dir, wie du eine für dich korrekte Haltung aufbauen kannst und die zweite Übung soll diese Haltung in eine Bewegung übertragen. Die korrekte Haltung heißt bei uns „Brace Position“.

Dass man eine so lange Zeit der Fehlbelastung nicht von heute auf morgen wieder gut machen und schon gar nicht ungeschehen machen kann, ist uns völlig bewusst. Doch man kann zukünftig dafür sorgen, dass die Adduktoren richtig genutzt werden, indem man unsere Übungen macht und von uns wieder lernt richtig zu stehen, gehen und sich zu bewegen. 

Wir bieten dir unsere Expertise und unsere Lieblingsstücke.

Übung 1: Die Brace Position

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Sätze: 1x täglich

Wiederholungen: Mindestens 60 Sekunden in der Position bleiben

Beschreibung:

  1. Füße gerade positionieren
  2. Der zweite Zeh von innen zeigt nach vorne
  3. Knie nach außen drehen
  4. Becken aufrichten
  5. Gewicht mittig auf den Füßen halten
  6. Brustbein nach vorne oben ziehen
  7. Kinn zurück ziehen

Übung 2: Die Brace Position in Bewegung

 

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Sätze: 1x täglich und im Alltag versuchen anzuwenden

Beschreibung:

  1. Vor einen Stuhl oder einen Hocker stellen
  2. Mit Daumen und Mittelfinger den Abstand zwischen letzter Rippe und Beckenkamm fühlen
  3. Dieser Abstand muss die gesamte Bewegung über gleich bleiben
  4. Brace Position aufbauen und hinsetzen
  5. Dabei Oberkörper leicht nach vorne beugen, Knie nach außen drehen und Balance mittig auf den Füßen halten

 

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