Hüftschmerzen Symbolbild

Hüftschmerzen – So findest du Linderung

Lesedauer:

13 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Hüftschmerzen kommen nur im hohen Alter vor? Nicht ganz! Natürlich leiden viele ältere Menschen aufgrund von Abnutzung der Gelenke an Hüftschmerzen. Das sind sogar 5 – 6 % aller über 60-Jährigen. Doch Hüftschmerzen haben mit dem Alter allein nichts zu tun. Viele verschiedene Faktoren spielen hier eine große Rolle und in den meisten Fällen ist noch nicht einmal die Hüfte selbst die Ursache der Schmerzen. 

Um die Schmerzen in der Hüfte verstehen zu können, muss man erst einmal wissen, woher Hüftschmerzen eigentlich kommen und welche Ursachen dahinterstecken. Erst dann kann man sich an die Behandlung und nachhaltigen Lösungen machen.

In unseren Onlinekursen gibt es zu verschiedensten Themen konkrete Anleitungen und Übungen, um deine Schmerzen zu lindern, deinen Fettstoffwechsel zu aktivieren oder weniger gestresst zu sein. Ist auch ein Kurs für dich dabei?

Uns wird vertraut:

Hüftschmerzen – Definition und Ursachen

Wir sagen über Schmerzen in der Hüfte folgendes:
Hüftschmerzen sind einfach doof, denn sie schränken eine Person total in ihrer gesamten Bewegung ein. 

Heutzutage werden Hüftschmerzen in die Reha-Ecke gedrängt, also nur Ältere Menschen müssen die Hüfte trainieren. Das ist so aber keineswegs richtig. Der Hüfte sollte man viel mehr Aufmerksamkeit schenken, schließlich brauchen wir sie alle, um uns richtig und ordentlich bewegen zu können. Die Hüfte ist der Kraftmotor für jede Bewegung. Kraft beginnt in der Hüfte und sie ist das stärkste Gelenk, das wir im Körper haben. 

Jede Bewegung, die wir im Alltag machen, sollte aus der Hüfte kommen bzw. ihre Kraft aus der Hüfte holen. Als Beispiel: Wenn man etwas aufheben möchte und nimmt dazu die Kraft aus dem Rücken, wird das sehr schmerzhaft sein. Nimmt man hingegen die Kraft aus der Hüfte, sieht das ganze schon anders aus und vor allem tut es nicht weh. 

Ein anderes Beispiel: Wenn man eine Treppe hoch steigt und nimmt dazu bei jedem Schritt die Kraft aus dem Knie, dann werden Knieschmerzen die Folge sein, nimmt man hingegen die Kraft aus der Hüfte, geht das viel einfacher. 

 

In der Presse zu diesem Thema:

In der Presse: Weitere Tipps zu diesem Thema

Viele Ärzte stellen bei Hüftschmerzen die Diagnose Impingement. Klar, jeder, der weder richtig steht noch richtig geht, wird ein Impingement in der Hüfte bekommen. Allerdings ist das nichts zum operieren, sondern hier muss gelernt werden richtig zu stehen und zu gehen.  Wir sehen ganz klar, dass Hüftschmerzen aufgrund einer falschen Körperhaltung beim Stehen und Gehen entstehen. Steht und geht man 20 Jahre völlig falsch, wird ein Arzt die Diagnose Arthrose in der Hüfte stellen, was auch nicht verwunderlich ist, wenn 20 Jahre lang die Hüfte einfach völlig falsch genutzt und bewegt wurde. 

Das Hüftgelenk wird aufgrund der falschen Position und Bewegungen völlig falsch belastet und antwortet natürlich über kurz oder lang mit Schmerzen in diesem Bereich. Wenn man aber lernt, sich wieder richtig hinzustellen und sich zu bewegen, dann werden Bereiche in der Hüfte in Anspruch genommen und gefordert, die 20 Jahre lang keine Anwendung fanden.

Schlussendlich ist weder ein Impingement noch eine Arthrose in der Hüfte das Problem, sondern die falsche Position und das falsche Bewegungsmuster.

Sicherlich können auch weitere Ursachen für Hüftschmerzen infrage kommen, welche wir auch gar nicht kleinreden wollen, beispielsweise:


Hüftschmerzen sollten, besonders wenn sie lange anhalten und auch nicht durch Training oder Änderungen in der Bewegung oder in der Haltung verschwinden, ärztlich untersucht werden. 

Komplexes Problem = Komplexe Lösung

Die Ursache deiner Probleme ist höchstwahrscheinlich sehr komplex. Daher ist auch die Lösung komplex. Wir möchten dir kein Wunderheilung versprechen, da es diese nicht gibt.

In diesem Artikel lernst du mehr über die komplexen Ursachen und dir wird ein Lösungsweg vorgeschlagen. Dieser bedeutet allerdings Arbeit und dafür musst du selber die Verantwortung übernehmen. Denn das ist die einzige nachhaltige Möglichkeit gesund und schmerzfrei zu leben.

Schmerzen in der Hüfte – Die Symptome

Die Symptome bei Hüftschmerzen variieren je nach Ursache der Problematik. In vielen Fällen treten vor allem Hüftschmerzen beim Stehen oder beim Gehen auf. Allerdings zeigen sich die Schmerzen in der Hüte auch beim Liegen oder nach sportlicher Betätigung, wie Joggen. 

Meist treten die Schmerzen in den folgenden Regionen auf:

  • Außenseite der Hüfte
  • Innenseite der Hüfte
  • Oberschenkel
  • Leistengegend
  • Gesäß


Wer an akuten Schmerzen in der Hüfte leidet, beispielsweise nach einem Sturz oder einem Unfall, sollte auf alle Fälle einen Arzt aufsuchen. 

Chronische Schmerzen hingegen haben meist mit Verspannungen oder Überreizungen bzw. mit den Folgen jahrelanger falscher Position und Bewegung zu tun. 

Hüftschmerzen

Übungen bei Hüftschmerzen

Die Hüfte mag vielleicht das Problem sein – aber nicht die Lösung. Am Hüftgelenk selbst kann es nicht liegen, denn das sind im Grunde nur zwei Knochen mit ein wenig Glibber drum herum. Das einzige, was das Hüftgelenk selbst tut, ist Rückmeldung geben. 

Jede Ansteuerung, jede Bewegung, jede Veränderung hat ihren Ursprung irgendwo anders als im Gelenk. Darum kann es nicht die ideale Lösung sein, einen passiven Teil des Körpers einfach auszutauschen und zu sagen: “Hier, du bekommst ein neues Hüftgelenk, dann geht’s wieder besser.” Eher liegt die Problematik des Ganzen in den Nerven, in den Muskeln und in den Bändern rings um die Hüfte herum.

Also wo liegen nun die Behandlungsmöglichkeiten gegen Hüftschmerzen?

Man geht ja immer davon aus, dass es am Hüftbeuger liegt, wenn man Schmerzen in der Hüfte hat. Das ist tatsächlich auch meistens so. Der Hüftbeuger ist der Teil der Hüfte, der die Hüfte beugt. Heutzutage sitzen wir ja ständig, stehen wir dann mal auf, dann ist der Hüftbeuger sozusagen erst mal überrascht und fragt sich, was jetzt passiert. Also als natürliche Reaktion hält dieser erstmal dagegen. Der Hüftbeuger bleibt noch einen Moment in seinem gebeugten Zustand und das tut dann weh. Das wiederum verhindert eine Rotation sowie Aufrichtung und macht sich dann in der Lendenwirbelsäule mit Schmerzen bemerkbar.

Aus diesem Grund ist die erste Form der Behandlung, den Hüftbeuger zu dehnen. Dazu gibt es einige wichtige und effektive Übungen, die wir konzipiert haben.

Das ideale Instrument, um deine Schmerzen akut zu lindern. Unser Faszienball, perfekt für deine Mobilisation!

Das allein wird allerdings nicht ausreichen. Gut und schön, wenn der Hüftbeuger gedehnt ist. Hilft aber nur weiter, wenn man nach dem Lockern des Muskels, diesem zukünftig eine andere Stabilität bieten kann. Dafür muss die Hüftbewegung geändert werden, und zwar im kompletten Alltag, nicht nur beispielsweise beim Sport.

Es ist wichtig wieder zu lernen, wie man die Kraft im Alltag richtig aus der Hüfte nimmt, beim Anheben schwerer Gegenstände, beim Treppensteigen, Laufen, Stehen und Werfen. Die Hüfte ist nun mal ein zentraler Punkt des Körpers, der uns im alltäglichen Leben unterstützen möchte, darum sollten wir unserem Hüftgelenk nicht schaden wollen, indem wir ständig sitzen, falsch stehen, gehen usw.

Hüftschmerzen loszuwerden ist gar nicht so einfach und vor allem nicht von heute auf morgen möglich. Dazu gehört neben Training und Übungen auch das Einhalten einer richtigen Haltung und das Durchführen eines optimalen Bewegungsmusters.

Es wird eine Weile dauern, bis man sich die korrekte Haltung, Position und Bewegung eingeprägt hat, dass man diese automatisch, ohne Nachzudenken, im Alltag ausführt. Doch der Weg führt definitiv in das Ziel, Schmerzfreiheit.

Unsere Übungen zur Besserung der Hüftschmerzen können, regelmäßig angewendet, dabei helfen, das Ziel recht schnell zu erreichen. Das ist doch allemal eine bessere und gesündere Alternative zum Austausch eines Hüftgelenks.

In kurz und knapp:

1. Bei Hüftschmerzen ist die Hüfte selbst fast nie der Grund.

2. Hüftschmerzen entstehen in den meisten Fällen durch eine falsche Haltung und ein falsches Bewegungsmuster.

3. Die Dehnung des Hüftbeugers kann akutes Schmerzen oft lindern.

Welcher Körpertyp bist du und wie sieht dein perfektes Training aus? Finde es jetzt heraus mit unserem Buch "Typgerecht trainieren" von Arlow Pieniak.

Trainingsplan: Brace Position in Bewegung

„To Brace“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „etwas klammern“. Die Brace Postion beschäftigt sich mit einer ganz speziellen Problematik, der menschliche Körper  hat eine Schwachstelle. Der Bereich zwischen Rippen und Becken. Dieser ist nicht von Knochen gesichert, sondern lediglich von „losen“ Wirbeln und Muskeln. Die Muskeln stellen dabei die einzige Verbindung zwischen Becken und Rippen dar. Nun müssen diese aber unbedingt richtig arbeiten, um diesen Bereich zu sichern. Wer seine eigene Brace Position gefunden hat, kann den Abstand zwischen Becken und Rippen, in dieser für sich perfekten Haltung, messen. Dieser Abstand muss in allen Bewegungen gleich bleiben, ansonsten verliert der Körper im Rumpf an Stabilität. Das kann und wird unweigerlich zu Schmerzen führen.

Übung 1: Die Brace Position

Rückenschmerzen-Trainingsplan-Bild-1
Rückenschmerzen-Trainingsplan-Bild-2

Sätze: 1x täglich

Wiederholungen: Mindestens 60 Sekunden in der Position bleiben

Beschreibung:

  1. Füße gerade positionieren
  2. Der zweite Zeh von innen zeigt nach vorne
  3. Knie nach außen drehen
  4. Becken aufrichten
  5. Gewicht mittig auf den Füßen halten
  6. Brustbein nach vorne oben ziehen
  7. Kinn zurück ziehen

Übung 2: Die Brace Position beim Heben

Bandscheibenvorfall Brace Heben 1

Sätze: 1x täglich und im Alltag versuchen anzuwenden

Wiederholungen: 10

Beschreibung:

  1. Ein leichtes Gewicht suchen und dahinter stellen
  2. Brace Position aufbauen und Abstand zwischen Beckenkamm und Rippe kontrollieren
  3. Den Gegenstand in deinem Bewegungsmuster heben, ohne dass sich der Abstand von Beckenkamm zu Rippe verändert
  4. Auch beim Ablegen soll dieser Abstand gleich bleiben

Diese Artikel könnten auch interessant für dich sein