Bei einer Skoliose handelt es sich um eine dauerhafte Verkrümmung der Wirbelsäule zur Seite. Hierbei sind auch die Wirbelkörper selbst verschoben und verdreht. Das klingt nicht nur sehr schmerzhaft, sondern ist es auch tatsächlich. Worum es genau geht, welche Risikofaktoren und Ursachen bestehen und vor allem wie eine nachhaltige Besserung der Beschwerden möglich ist, wird nun verraten.
In unserem Onlinekurs "Nie wieder Rücken" erhältst du eine konkrete Anleitung mit Übungen, um deine Schmerzen zu verstehen und zu besiegen!
Uns wird vertraut:
Was versteht man unter einer Skoliose?
Hinter einer Skoliose verbirgt sich eine Störung im Wirbelsäulen-Aufbau. Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie “krumm”. Im Falle einer Skoliose krümmt sich die Wirbelsäule nicht nur nach vorn und nach hinten, sondern auch zur Seite. Im medizinischen wird die Krümmung nach dem Cobb-Winkel gemessen. Dieser Winkel zeigt, wie stark die Krümmung der Wirbelsäule zur Seite hin ist. Dies lässt sich dank eines Röntgenbildes schnell und einfach erkennen. Besteht die Krümmung der Wirbelsäule nach rechts, wird diese rechts-konvexe Skoliose genannt. Besteht die Krümmung hingegen nach links, spricht man von einer links-konvexen Skoliose.
Eine Skoliose kann in eine idiopathische und in eine sekundären Skoliose eingeteilit werden:
- Idiopathische Skoliose: Es gibt keinen konkreten Auslöser für die Erkrankung.
- Sekundäre Skoliose: Die Skoliose ist die Folge einer bereits bekannten Ursache.
Welche Ursachen bestehen?
Wir haben alle eine Skoliose
Im Grunde haben wir alle eine Skoliose, denn kein Mensch ist symmetrisch. Eine perfekte Wirbelsäule ist ein Modell und nichts, was tatsächlich existiert. Wichtig ist allerdings zu verstehen: Eine Skoliose ist nichts Unveränderbares. Man ist lediglich nicht in der Lage, seine Wirbelsäule in einer geraden Position zu halten. Das ist ein Skill, den man erlernen und trainieren muss. Ein systematisches Training, um Stabilität und Kraft in der Wirbelsäule aufbauen zu können, ist hier Pflicht, wenn Schmerzen gelindert werden sollen.
Komplexes Problem = Komplexe Lösung
Die Ursache deiner Probleme ist höchstwahrscheinlich sehr komplex. Daher ist auch die Lösung komplex. Wir möchten dir kein Wunderheilung versprechen, da es diese nicht gibt.
In diesem Artikel lernst du mehr über die komplexen Ursachen und dir wird ein Lösungsweg vorgeschlagen. Dieser bedeutet allerdings Arbeit und dafür musst du selber die Verantwortung übernehmen. Denn das ist die einzige nachhaltige Möglichkeit gesund und schmerzfrei zu leben.
In der Presse: Weitere Tipps zu diesem Thema
- t-online.de “Rückenschmerzen: Was effektiv und sicher dagegen hilft”
- Stern “Rückenschmerzen – wie er entsteht und welche Übungen helfen”
- Zeit “Diese neun Übungen helfen dir bei Rückenschmerzen im Büro”
- MOPO “Arlow Pieniak: Die Schmerzen kommen nicht von der Bandscheibe”
- Men´s Health “Die besten Übungen bei Rückenschmerzen”
- Uniscene “Rettet euren Rücken!”
Selbsttest: Habe ich eine Skoliose?
Wer in der Lage ist, sein Becken in einer geraden Position zu halten, wenn ein Fuß angehoben wird, rechts wie links, der wird eher nicht an einer Skoliose leiden.
Du leidest nicht unter einer Skoliose, aber hast dennoch Rückenprobleme? Dann schaue mal in unserem Artikel zum Thema Rückenschmerzen nach.
In kurz und knapp:
1. Nur wer die Ursache versteht kann nachhaltig Schmerzfrei werden.
2. Die Ursache ist ein komplexes Problem. Daher ist die Lösung auch komplex.
3. Das meiste ist veränderbar. Nimm die Schmerzen oder die falsche Haltung nicht einfach als gegeben hin!
Wie äußert sich eine Skoliose?
Viele Symptome einer Wirbelsäulenverkrümmung treten erst auf, wenn der Betroffene schon etwas älter ist, wobei das immer vom Ausmaß der Skoliose abhängt. Nur selten bereiten leichte Wirbelsäulenverkrümmungen Schmerzen. Darum fallen diese oft gar nicht erst auf. Besteht die Skoliose aber eine recht lange Zeit und wird nicht behandelt, können auch die Beschwerden zunehmen.
Die Symptome einer Skoliose können stark variieren, je nachdem wie alt der Betroffene ist, wie weit die Krankheit schon fortgeschritten ist und wie stark die Verkrümmung ausgeprägt ist.
Einige Symptome sind rein kosmetischer Natur, andere zeigen sich erst ab dem mittleren Lebensalter aufgrund von Verschleiß. Bei einer sehr starken Wirbelsäulenverkrümmung kommt es nicht selten zu Beeinträchtigungen der inneren Organe, da die Skoliose diese einengt.
Ist eine Skoliose weit fortgeschritten bzw. ist die Wirbelsäule zu 90 Grad oder mehr verkrümmt und in sich verdreht, leiden die Betroffenen unter wahnsinnigen Schmerzen. Doch nicht immer ist die Skoliose die Ursache für Schmerzen, auch wenn Mediziner dies gerne behaupten.
Die Skoliose Behandlung
Die Behandlung einer Skoliose ist im Grunde nichts anderes als eine Behandlung des gesamten Rückens. Hierbei geht es nicht nur darum, eine Skoliose als Problem, sondern den gesamten Rücken als Ursache zu therapieren. Darum legen wir viel Wert auf das ganzheitliche Körpertraining, das heißt, egal ob eine Skoliose vorliegt oder nicht, in den meisten Fällen ist ein falsches Bewegungsmuster die Ursache für Rückenschmerzen, Hüftschmerzen etc.
Häufig kann einem schon helfen, wenn man einige Bewegungen lernt richtig auszuführen. Richtig steht, richtig geht, richtig hebt und die Haltung verändert. In manchen Fällen ist es notwendig, dass einem gezeigt wird, wie das funktioniert. Denn es wurde uns nie beigebracht.
Wir bieten dir unsere Expertise und unsere Lieblingsstücke.
Skoliose Korsett
Besonders gerne im Kindesalter wird versucht eine Skoliose, mit einem Skoliose-Korsett zu therapieren. Leider helfen diese Methoden nicht, um eine nachhaltige Lösung zu erreichen.
Da viele sich nichts unter einem Skoliose-Korsett vorstellen können, kommt nun eine kurze Erklärung:
Das Korsett, auch Orthese genannt, ist aus Kunststoff gefertigt und verfügt über eingearbeitete Freiräume, sowie Druckpolster. Das Korsett wird nach Maß gefertigt und mittels Klettverschlüssen und Gürteln am Körper befestigt.
Es hat die Aufgabe, die Wirbelsäule in natürliche Form zurückzubringen. Die Betroffenen müssen diese Orthese täglich zwischen 22 und 23 Stunden tragen.
Unser Rücken muss selber in der Lage sein eine korrekte Position einzunehmen. Und die Fähigkeit hat er auch. Dafür ist er schließlich gemacht. Ein Korsett nimmt unserem Rücken aber alle Verantwortung ab. Wenn wir ohnehin schon keine korrekte Haltung aufbauen können, geben wir mit einem Korsett unserem Rücken eine vermeintliche Hilfestellung aber verhindern komplett, dass unser Rücken die richtige Position selber erlernen kann.
Die einzige langfristige Möglichkeit, ist die Ursache zu beseitigen. Dafür ist etwas mehr Aufwand nötig, als sich lediglich ein Korsett zu bestellen. Aber dafür hilft es auch langfristig.
Die wahre Ursache
Dein individueller Körpertyp
Jeder Körper hat eine eigene, für sich perfekte Art sich zu bewegen. Die meisten Erwachsenen haben allerdings Bewegungsmuster die ihrem Körpertyp nicht entsprechen und daraus entstehen Probleme wie zum Beispiel Schmerzen. Wenn du deinen Körper nicht richtig bewegst, nutzt du manche Muskeln zu viel und andere zu wenig. Allerdings ist dein Körper dafür ausgelegt, alle Muskeln in etwa gleich viel zu benutzen.
Die Schwierigkeit besteht darin, dass alle Körper unterschiedlich sind und jeder dadurch ein anderes ideales Bewegungsmuster hat. Dadurch sind es immer andere Muskeln die zu viel und zu wenig genutzt werden. Es gibt also keine Lösung nach Schema X, die allen Menschen ernsthaft Schmerzfreiheit verschaffen kann.
Zuerst musst du schauen, von wo du kommst. Bist du mit dem Oberkörper eher nach vorne gelehnt, stehst du im Hohlkreuz, fallen deine Schultern nach vorne oder sind deine Füße nach außen rotiert? Deinen Körpertyp selber zu bestimmen ist nicht so leicht. Dafür findest du in einem anderen Ratgeber Hilfestellungen. Wenn du weißt, von wo du kommst, kannst du versuchen deine perfekte Haltung zu finden. Eine Hilfestellung hierbei ist die Brace Position. Schaffst du es in dieser Position, also in deiner richtigen Haltung zu stehen? Dann hast du den ersten Schritt hinter dir.
Als nächstes musst du dafür sorgen, dass du deine korrekte Haltung nicht in jeder Bewegung wieder verlierst. Also die Brace Position in einer Bewegung halten. Wenn du dies kannst, dann hast du die Voraussetzungen um schmerzfrei zum Beispiel den Wasserkasten aus dem Auto zu heben. Klingt einfach? Ist es aber nicht. Auf dem Weg zu deiner Brace Position und erstrecht auf dem Weg diese in verschiedene Bewegungen zu bringen, lauern einige Stolpersteine. Dennoch zeigen wir dir im Folgenden, wie die Brace Position aussehen muss und wie du trainieren kannst, diese in Bewegungen zu halten.
In kurz und knapp:
1. Jeder Körper(typ) hat eine eigene Art sich perfekt zu bewegen
2. Die Brace Position ist die korrekte Haltung
3. Die Brace Position in der Bewegung zu halten ist das korrekte Bewegungsmuster
Welcher Körpertyp bist du und wie sieht dein perfektes Training aus? Finde es jetzt heraus mit unserem Buch "Typgerecht trainieren" von Arlow Pieniak.
Trainingsplan: Brace Position in Bewegung
„To Brace“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „etwas klammern“. Die Brace Postion beschäftigt sich mit einer ganz speziellen Problematik, der menschliche Körper hat eine Schwachstelle. Der Bereich zwischen Rippen und Becken. Dieser ist nicht von Knochen gesichert, sondern lediglich von „losen“ Wirbeln und Muskeln. Die Muskeln stellen dabei die einzige Verbindung zwischen Becken und Rippen dar. Nun müssen diese aber unbedingt richtig arbeiten, um diesen Bereich zu sichern. Wer seine eigene Brace Position gefunden hat, kann den Abstand zwischen Becken und Rippen, in dieser für sich perfekten Haltung, messen. Dieser Abstand muss in allen Bewegungen gleich bleiben, ansonsten verliert der Körper im Rumpf an Stabilität. Das kann und wird unweigerlich zu Schmerzen führen.
Übung 1: Die Brace Position
Sätze: 1x täglich
Wiederholungen: Mindestens 60 Sekunden in der Position bleiben
Beschreibung:
- Füße gerade positionieren
- Der zweite Zeh von innen zeigt nach vorne
- Knie nach außen drehen
- Becken aufrichten
- Gewicht mittig auf den Füßen halten
- Brustbein nach vorne oben ziehen
- Kinn zurück ziehen
Übung 2: Die Brace Position in Bewegung – hinsetzen und aufstehen
Sätze: 1x täglich und im Alltag versuchen anzuwenden
Wiederholungen: 10
Beschreibung:
- Vor einen Stuhl oder Hocker stellen
- Mit Daumen und Mittelfinger den Abstand zwischen letzter Rippe und Beckenkamm fühlen
- Dieser Abstand muss die gesamte Bewegung über gleich bleiben
- Brace Position aufbauen und hinsetzen
- Dabei Oberkörper leicht nach vorne beugen, Knie nach außen drehen und Balance mittig auf den Füßen halten
In unserem Onlinekurs "Nie wieder Rücken" erhältst du eine konkrete Anleitung mit Übungen, um deine Schmerzen zu verstehen und zu besiegen!
Nachhaltige Lösung
Den Körper richtig benutzen
Um nachhaltig an den Ursachen der Rückenschmerzen zu arbeiten, musst du dich also einfach nur richtig bewegen. Okay, dass dies ein sehr komplexer Prozess ist, haben wir nun besprochen. Du musst als aller erstes verstehen, wo deine Schmerzen herkommen und dass es Arbeit bedeutet diese nachhaltig zu besiegen. Währenddessen hilft dir unser Trainingsplan zur Akuthilfe die Schmerzen zu lindern. Dann kannst du beginnen deine eigene perfekte Haltung zu finden. Fotografiere dich selber, stelle dich vor einen Spiegel und lerne die Brace Position. Hast du diese gelernt, musst du sie in Bewegungen einbauen und halten können. Nur dann hast du eine Chance deine richtige Haltung und damit dein korrektes Bewegungsmuster im Alltag zu halten.
So, jetzt hast du verstanden was du gegen deine akuten Rückenschmerzen tun kannst. Das wird dein Problem aber nicht nachhaltig lösen und genau aus diesem Grund gibt es neben diesem Ratgeber auch den passenden Onlinekurs. In „Nie wieder Rücken“ erwartet dich eine detaillierte und methodisch Anleitung, um deine Schmerzen für immer hinter dir zu lassen.