Bandscheibenvorfall 1

Beckenschiefstand – Wenn im Becken alles schief steht!

Lesedauer: 

11 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Das Becken gibt dem Körper Stabilität und ist somit ein sehr wichtiges Bindeglied zwischen der Wirbelsäule und unseren Beinen. Das Becken wird nicht nur beansprucht, wenn wir stehen, sondern auch, wenn wir gehen, sitzen oder liegen. Damit die Funktionen optimal ausgeführt werden können, ist es am besten, wenn das Becken in einer waagerechten Position ist. Doch was ist, wenn dies eben nicht der Fall ist? Spricht man dann von einem Beckenschiefstand? Hat man dadurch Schmerzen? Wie kann man das Problem lösen? Fragen über Fragen… Wir geben die Antworten.

In unseren Onlinekursen gibt es zu verschiedensten Themen konkrete Anleitungen und Übungen, um deine Schmerzen zu lindern, deinen Fettstoffwechsel zu aktivieren oder weniger gestresst zu sein. Ist auch ein Kurs für dich dabei?

Uns wird vertraut:

Was ist ein Beckenschiefstand und welche Ursachen gibt es?

Wer jetzt denkt, ein Beckenschiefstand kommt, weil die Beine unterschiedlich lang sind, der irrt, aber gewaltig. Auch ist es auf keinen Fall so, dass man das auf einem Röntgenbild messen kann, ob das eine Bein nun länger ist als das andere. Ganz zu schweigen davon, dass ein Beckenschiefstand etwas seltenes ist. Fast zwei Drittel aller Erwachsenen haben einen Beckenschiefstand. Das kommt häufiger vor, als man denkt. In der Regel sprechen wir hier von etwa 1 cm Unterschied. Also fällt der Schiefstand nicht sonderlich auf. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.

Wenn nun der Beckenschiefstand mit einer Beinlängendifferenz in Verbindung gebracht wird, sollte man dies erst einmal genau erklären, das tun wir jetzt. 

Es gibt die funktionelle Beinlängendifferenz und die anatomische Beinlängendifferenz. 

Komplexes Problem = Komplexe Lösung

Die Ursache deiner Probleme ist höchstwahrscheinlich sehr komplex. Daher ist auch die Lösung komplex. Wir möchten dir kein Wunderheilung versprechen, da es diese nicht gibt.
In diesem Artikel lernst du mehr über die komplexen Ursachen und dir wird ein Lösungsweg vorgeschlagen. Dieser bedeutet allerdings Arbeit und dafür musst du selber die Verantwortung übernehmen. Denn das ist die einzige nachhaltige Möglichkeit gesund und schmerzfrei zu leben.

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Wo liegen die Unterschiede?

Funktionelle Beinlängendifferenz: 

Bei einer funktionellen Beinlängendifferenz handelt es sich keineswegs um einen asymmetrischen Knochenwachstum, sondern um eine asymmetrische Belastung der Beine. Bei einem funktionellen Beinlängenunterschied ist ein Bein ständig stärker belastet bzw. seine Muskulatur kontrahiert stärker. 

Anatomische Beinlängendifferenz:

Die anatomische Beinlängendifferenz kommt sehr, sehr selten vor. Davon spricht man, wenn tatsächlich seit der Geburt ein Bein deutlich länger ist als das andere. In vielen Fällen spricht ein Arzt von einer anatomischen Beinlängendifferenz, obwohl keine vorliegt.

Der größte Fehler, der gemacht werden kann, ist, dass eine anatomische Beinlängendifferenz diagnostiziert ist, obwohl keine vorliegt und diese nicht vorhandene, dann auch noch mit Einlagen behandelt wird. Derjenige wird dann immer noch besser darin werden, FALSCH zu gehen. 

Der eigentliche Beckenschiefstand hat also eher weniger mit einem angeborenen “Fehler” zu tun, sondern eher mit einer völligen Fehlbelastung und Fehlhaltung des Beckens. Die meiste Zeit verbringen wir nur noch im Sitzen, im Arbeitsalltag vor dem PC, abends auf der Couch vor dem Fernseher. Doch unser Becken möchte das gar nicht. Das ist nicht zum Sitzen gemacht. Das Becken will Bewegung, Rotation und Training.

Wer falsch steht und geht, muss sich auch nicht wundern, wenn er einen Beckenschiefstand entwickelt. Es gibt tatsächlich sehr viele Menschen, die unbewusst immer auf eine Seite hin geneigt stehen. Das ist ebenfalls eine Ursache für einen Schiefstand im Becken.

Weitere Ursachen für einen Beckenschiefstand:

Sicherlich gibt es medizinische Ursachen, die einen Beckenschiefstand hervorrufen, wie z.B. Folgende:

  • Oberschenkelfrakturen
  • Hüftendoprothesen
  • Blockade des Iliosakralgelenks (ISG-Syndrom 
  • Infektionen im Becken
  • Morbus Perthes

Da ein Beckenschiefstand in der Regel keine Schmerzen hervorruft, sollte man stets einen Arzt aufsuchen, wenn Schmerzen im Bereich des Beckens auftreten.

Bandscheibenvorfall 2

Symptome eines Beckenschiefstandes

In den meisten Fällen ist die Wirbelsäule so gut drauf, dass sie einen Beckenschiefstand recht gut ausgleichen kann, sodass man beschwerdefrei damit leben kann. So gehen etwa 90 % aller Menschen mit einem ganz leichten Beckenschiefstand durchs Leben, ohne es zu wissen und ohne Symptome. 

Bei einem schweren Beckenschiefstand, also wenn tatsächlich die Differenz der Beine deutlich sichtbar ist, dann wird der Betroffene auch Schmerzen haben. Allerdings kaum an der Stelle, wo man sie vermutet, nämlich am Becken, sondern eher woanders. 

Folgende Symptome können mit einem Beckenschiefstand einhergehen:

  • Rückenschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Schulterschmerzen
  • Sprunggelenkschmerzen
  • Knieschmerzen
  • Bandscheibenvorfall
  • Schädigungen an der Wirbelsäule
  • Muskelschwund
  • Hinken


Wie man sehen kann, kommen Symptome in ganz anderen Bereichen, als dem Becken vor. Das verdeutlicht noch einmal, dass unser Becken ein zentraler und vor allem essenzieller Punkt im Körper ist. 

In kurz und knapp:

1. Bei einem Bandscheibenvorfall kann ein Druck auf Nerven entstehen, die zu Schmerzen führen.

2. Der Bandscheibenvorfall ist aber häufig nicht ursächlich für die Schmerzen.

3. Ein einfacher Selbsttest kann helfen zu erkennen, ob die Schmerzen von einem Bandscheibenvorfall kommen.

Beckenschiefstand Behandlung

Wie eingangs erklärt, ist das absolut schlechteste und falscheste, was man machen kann, einen Beckenschiefstand mit Schuheinlagen zu behandeln. “Leg dir Einlagen, als Fußerhöhung in die Schuhe, dann geht´s besser!” Ähm, Nein. Dadurch wird die Person nur besser falsch laufen. 

Eine Fußerhöhung löst doch nicht das Problem einer Beindifferenz und schon gar nicht das Problem eines Beckenschiefstandes. Hier hilft nur: Das Becken bewegen, mobilisieren, Rotation, Rotation, Rotation. 

Sicherlich, es gibt natürlich auch Fälle, in denen ein Beckenschiefstand aufgrund einer Beinlängendifferenz vorliegt. Doch auch solch ein Fall wird erst dann operativ behandelt, wenn die Differenz der Beine mehr als 3 cm beträgt. Bevor man einen Beckenschiefstand beziehungsweise eine Beinlängendifferenz operieren lässt, sollte man doch tatsächlich erst einmal schauen, ob irgendwo anders die Ursache liegt. 

Ob man in der Hüfte eingeschränkt ist oder ob tatsächlich ein Beckenschiefstand vorliegt, können unsere zahlreichen Tests zeigen. 

Ein Becken muss bewegt werden, das ist durch die Evolution so vorgegeben. Wir sind nicht auf die Welt gekommen um zu sitzen. Wir haben viele effektive Übungen konzipiert, die helfen können, das Becken zu trainieren und somit einen Beckenschiefstand loszuwerden. 

Als erstes muss man sich der Rotation des Beckens widmen. Das macht das Becken beweglich und fördert die natürliche Fähigkeit zur Rotation. Unsere Übungen lassen sich ganz einfach auch zwischendurch im Büro auf dem Bürostuhl durchführen. 

Des Weiteren sollte die Hüftbeugung nicht nur unter die Lupe genommen, sondern auch konsequent trainiert werden. Auch eine falsche Hüftbeugung kann zu Schmerzen in den Hüften, in den Knien oder im Rücken führen und schlussendlich auch eine Ursache für einen Beckenschiefstand sein.

Wer unsere Übungen konsequent durchführt und wirklich jeden Tag anwendet, wird spüren, dass sich am Anfang sich das Becken etwas sträubt, bzw. sich schwer tut, locker zu werden. Mit der Zeit wird man aber spüren, wie das Becken immer leichter in der Bewegung wird. Und genau das ist das Ziel, das wir verfolgen: Ein Becken, das sich bewegen kann.


Ein wichtiger Hinweis: Die Übungen sollten sich immer wiederholen. Sollten Schmerzen auftreten, die Übung abbrechen. Immer nur so weit gehen, dass sich alle Übungen noch gut anfühlen.

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Beckenschiefstand Übungen

 

Übung 1: Becken aufrichten und kippen

Becken aufrichten und kippen 1 Übung Beckenschiefstand
Becken aufrichten und kippen 2 Übung Beckenschiefstand

Sätze: Täglich wiederholen

Wiederholungen: 20 Wiederholungen

Beschreibung:

  1. Aufrecht hinstellen und das Becken in eine neutrale Position bringen
  2. Scharmbein nach oben ziehen, den Bauchnabel einziehen, Bauch und Po anspannen-> Becken aufrichten
  3. In ein Hohlkreuz drücken und die Bauchmuskeln öffnen -> Becken kippen
  4. Dies 20 Mal wiederholen

Übung 2: Becken seitlich kippen und aufstellen

Becken kippen seitlich 1 Übung Beckenschiefstand
Becken kippen seitlich 2 Übung Beckenschiefstand

Sätze: Täglich wiederholen

Wiederholungen: 20 Wiederholungen pro Seite

Trainingsgerät: Treppenstufe oder Stepper

Beschreibung:

  1. Aufrecht mit einem Bein auf eine Treppenstufe oder einen Stepper stellen
  2. Das andere Bein hängt neben der Stufe
  3. Das Becken stabilisieren und beide Füße auf der selben Höhe halten
  4. Das Becken und dabei auch den Fuß absenken und das Becken seitlich kippen
  5. Wieder in die Ausgangsposition und das Becken stabilisieren

Übung 3: Standwaage und Becken stabilisieren

Standwaage Übung Beckenschiefstand

Sätze: Täglich wiederholen

Wiederholungen: 5 Wiederholungen pro Seite

Beschreibung:

  1. Aufrecht aufstellen und ein Bein anheben
  2. Das angehobene Bein gerade nach hinten strecken
  3. Dabei den Oberkörper nach vorne absenken
  4. Bauch und Po anspannen und das Becken in einer aufgerichteten Position stabilisieren
  5. Nicht seitlich öffnen, sondern den Oberkörper sowie das Bein parallel zum Boden lassen

Wir bieten dir unsere Expertise und unsere Lieblingsstücke.

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