Der Hammerzeh ist tatsächlich die häufigste Form einer Zehendeformation. In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 100.000 Menschen an einem Hammerzeh operiert. Dennoch wissen viele Menschen nicht genau, was sich hinter dieser Beschwerde verbirgt. In diesem Beitrag möchten wir aufklären und Tipps und Tricks verraten, wie man den Hammerzeh wieder loswerden kann, um leichtfüßig durchs Leben gehen zu können.
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Uns wird vertraut:
Was ist ein Hammerzeh?
Der Hammerzeh bezeichnet eine Zehenfehlstellung, bei der der betroffene Zeh im Grundgelenk stark gestreckt ist. Das mittlere Gelenk hingegen ist sehr deutlich gebeugt, und das Endgelenk ist überstreckt. Dies verleiht ihm das Erscheinungsbild eines Hammers, der den Boden berührt.
In den meisten Fällen leiden Menschen, die einen Hammerzeh haben, auch unter anderen Fehlstellungen des Fußes, wie zum Beispiel Hohlfuß, Spreizfuß oder einem Ballenzeh (Hallux valgus). In den seltensten Fällen ist der Hammerzeh eine angeborene Erkrankung.
Komplexes Problem = Komplexe Lösung
Die Ursache deiner Probleme ist höchstwahrscheinlich sehr komplex. Daher ist auch die Lösung komplex. Wir möchten dir kein Wunderheilung versprechen, da es diese nicht gibt.
In diesem Artikel lernst du mehr über die komplexen Ursachen und dir wird ein Lösungsweg vorgeschlagen. Dieser bedeutet allerdings Arbeit und dafür musst du selber die Verantwortung übernehmen. Denn das ist die einzige nachhaltige Möglichkeit gesund und schmerzfrei zu leben.
Hammerzeh - Ursachen und Risiken
Woher kommt der Hammerzeh?
Es ist tatsächlich so, dass die meisten von uns in Schuhen herumlaufen, oft sogar in viel zu kleinen und engen Schuhen mit hohen Absätzen. Dies ist kulturell bedingt, da das Tragen von Schuhen in unserer Gesellschaft die Norm ist, und barfuß durch die Innenstadt zu gehen oft als ungewöhnlich angesehen wird.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Art des Untergrunds, auf dem wir laufen. Viele von uns verbringen viel Zeit auf harten Untergründen wie Asphalt. Selbst beim normalen Gehen muss unser Fuß das Dreifache oder Vierfache unseres Körpergewichts tragen, bei Sprinten sogar das Achtfache oder Zehnfache. Grundsätzlich ist das für die Füße kein Problem, aber wenn falsche Schuhe getragen werden und die Untergründe immer hart sind, können biomechanische Probleme wie Spreizfuß, Senkfuß, Knickfuß, Knick-Spreizfuß oder eben der Hammerzeh auftreten.
Der Hammerzeh entwickelt sich aufgrund einer Schwäche der Muskulatur oder des Bindegewebes. Dies führt zu einer übermäßigen statischen Belastung des Mittelfußknochens, was dazu führt, dass das Mittelfußgewölbe nicht mehr richtig abfedern kann und es zu einer Zehenfehlstellung kommt.
Ursachen für den Hammerzeh können verschiedene Faktoren sein, darunter das Tragen von zu engen Schuhen, häufiges Gehen oder Laufen auf harten, flachen Untergründen, starkes Übergewicht, Traumata, rheumatische Erkrankungen und Knochenerkrankungen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, den man nicht übersehen sollte, sind die Wechseljahre, insbesondere bei Frauen. In dieser Phase kann das Bindegewebe signifikant schwächer werden. Kombiniert mit Übergewicht und ungeeigneten Schuhen kann dies zu einem Hammerzeh führen.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass Probleme in den Füßen oft mit der Gesamthaltung des Körpers zusammenhängen. Ein Hammerzeh hat also nicht nur lokale Ursachen, sondern kann auch mit der gesamten Körperhaltung und dem Stand in Verbindung stehen. Wenn die Haltung nicht korrekt ist und dazu noch enge Schuhe getragen werden, kann dies zu ernsthaften Problemen führen.
Der Fuß besteht aus vielen Sehnen, Knochen, Gelenken und Nerven, die alle eine wichtige Rolle beim Gehen spielen. Wenn einige dieser Teile aufgrund von zu engen Schuhen nicht richtig funktionieren können, beeinträchtigt dies die gesamte Schrittabwicklung. Daher ist es entscheidend, auf die Bedürfnisse unserer Füße und die Wahl geeigneter Schuhe zu achten, um Probleme wie den Hammerzeh zu vermeiden.
In kurz und knapp:
1. Unsere Füße Tragen uns jeden Tag durch unser ganzes Leben. Schenken wir ihnen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.
2. Durch falsche Belastungen, resultierend aus einem falschen Bewegungsmuster, kann die gesamte Mechanik des Fußes kaputt gehen. Daraus entstehen Schmerzen.
3. Bei einem Hammerzeh ist die Mechanik des Fußes bereits aus dem Gleichgewicht. Diesen Zustand und damit auch die Schmerzen kann man allerdings wieder rückgängig machen.
Hammerzeh - Symptome
Der Hammerzeh ist durch eine auffällige Deformität des betroffenen Zehs gekennzeichnet, die oft wie ein Hammerschlag aussieht, oder auch krallenartig verformt sein kann. Das Mittelgelenk des Zehs wölbt sich nach oben, während das Endglied fast senkrecht in Richtung der Fußsohle zeigt. Obwohl diese Fehlstellung an sich nicht zwangsläufig Schmerzen oder andere Symptome verursacht, klagen die meisten Betroffenen über Schmerzen.
Wenn der Hammerzeh unbehandelt bleibt und die Erkrankung fortschreitet, können Betroffene oft keine passenden Schuhe mehr finden. Das Tragen von Schuhen, die auf die deformierten Zehen drücken, führt häufig zur Bildung von Hornhaut oder Hühneraugen an den betroffenen Zehen oder unterhalb des Fußballens. Personen mit einem Hammerzeh sind in der Regel in ihrer Bewegung eingeschränkt, und das Gehen fällt in den meisten Fällen schwer.
Bandage gegen Hammerzeh
Wenn der Fuß eine so starke Fehlstellung aufweist, gibt es in der Regel eine zugrunde liegende Ursache. Wir werden später noch auf diese Ursachen eingehen. Über Jahre hinweg führen diese Ursachen zu einer falschen Belastung des Fußes und stören die normale Biomechanik. Dies kann zu Fehlstellungen wie dem Hammerzeh führen.
Was jedoch passiert, wenn wir versuchen, den Hammerzeh mithilfe von Bandagen oder anderen Hilfsmitteln in die “richtige” Position zurückzuzwingen? Selbst wenn dies vorübergehend funktioniert, ist es keine nachhaltige Lösung. Denn die zugrunde liegende Ursache, nämlich die Fehlbelastung, wird dadurch nicht behoben. Wenn wir die Bandage wieder entfernen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir erneut in die gleiche Fehlstellung zurückfallen. Daher ist es leider nicht sinnvoll, die Verantwortung für die Korrektur allein einer Bandage zu überlassen. Der einzige langfristig sinnvolle Weg besteht darin, die Ursache der Fehlstellung zu identifizieren und daran zu arbeiten. Mehr dazu erfahren Sie im weiteren Verlauf dieses Artikels.
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Das richtige Schuhwerk
Unsere Füße sind evolutionär darauf ausgelegt, sich vollständig ohne Schuhe zu bewegen. In dieser Zeit entwickelte sich auch unser ideales Bewegungsmuster, bei dem keine Sohle zwischen dem Fuß und dem Boden vorhanden ist. Das Tragen von Schuhen führt dazu, dass wir den Kontakt zum Boden verlieren und viele Aspekte der sensorischen Wahrnehmung beeinträchtigt werden. Darüber hinaus verändert eine dicke oder unflexible Schuhsohle die Biomechanik erheblich. Dies macht es schlichtweg unmöglich, den Fuß so zu bewegen, wie es von der Natur vorgesehen ist. Dies kann in den meisten Fällen zu Schmerzen im Fuß, den Beinen, den Knien oder sogar in der Hüfte führen.
Bei einem Hammerzeh ist oft ein zu enger Schuh das Hauptproblem. Viele modische Schuhe sind vorne einfach viel zu eng, was dazu führt, dass die Zehen gequetscht werden und ihre normale Funktion verlieren. Wenn dies über viele Jahre hinweg geschieht, kann dies nicht nur zu einem Hammerzeh führen, sondern auch die anderen Zehen beeinträchtigen.
Wir empfehlen daher flexible Schuhe mit möglichst dünnen Sohlen. Es gibt mittlerweile viele gute und ästhetisch ansprechende Barfußschuhe auf dem Markt.
In der Presse: Weitere Tipps zu diesem Thema
- MOPO “Hamburger Experte: Es wird dringend Zeit für neue Schuhe”
In kurz und knapp:
1. Ein Hammerzeh kann entstehen, wenn der Fuß bei einem Schritt nicht richtig aufgesetzt wird.
2. Ein Hammerzeh kann durch zu enge Schuhe entstehen, die die Zehen zusammenquetschen.
3. Bandagen oder Operationen sind keine sinnvollen, langfristigen Behandlungen
Hammerzeh - die Behandlung
Beim Hammerzeh gibt es sowohl operative als auch nicht-operative Behandlungsmethoden. Von der operativen Methode raten wir in der Regel ab, es sei denn, die Schmerzen sind so stark, dass eine Operation unvermeidbar ist, um dem Patienten Linderung zu verschaffen.
Wir möchten stattdessen sinnvollere nicht-operative Behandlungsmethoden vorstellen:
1. Barfußlaufen: Wenn Sie an einem Hammerzeh leiden, ist es wichtig, so oft wie möglich barfuß zu laufen. Barfußparks eignen sich perfekt dafür. Die verschiedenen Untergründe wie Gras, Schotter, Mulch und Kies sind angenehm für die Füße und Zehen. Sie ermöglichen es auch, die Sensibilität in den Füßen wiederzuentdecken.
2. Übungen: Es gibt viele verschiedene Übungen, die helfen können, eine Zehendeformation zu verbessern. Das Erlernen eines Gefühls für die eigenen Füße ist entscheidend. Ein richtiger Schritt sollte ordnungsgemäß ausgeführt werden.
3. Fußgewölbe stärken: Das Fußgewölbe spielt eine wichtige Rolle beim Hammerzeh. Hier ist eine Übung, um ein korrektes Fußgewölbe zu fördern:
– Stellen Sie sich aufrecht hin, die Füße parallel und die Zehen zeigen nach vorne.
– Verteilen Sie das Körpergewicht gleichmäßig auf beiden Füßen.
– Spannen Sie die Gesäßmuskeln an, ziehen Sie das Becken nach oben und drehen Sie die Beine leicht nach außen.
Um die Chance zu erhöhen, dass der Fuß ein Fußgewölbe wieder aufbauen kann und somit den Hammerzeh verbessert, ist es wichtig, diese Übungen regelmäßig durchzuführen.
4. Fußpflege: Nach einem langen Tag auf den Füßen in engen Schuhen können Sie Ihren Füßen eine kleine Freude bereiten, indem Sie sie hochlegen oder in ein warmes Fußbad legen. Die Füße werden es Ihnen danken.
5. Barfuß gehen: Vergessen Sie nicht, Ihre Schuhe auszuziehen und öfter barfuß zu gehen.
Diese nicht-operativen Behandlungsmethoden können dazu beitragen, die Beschwerden eines Hammerzehs zu lindern und die Fußgesundheit zu verbessern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Effektivität dieser Maßnahmen von Person zu Person variieren kann. Es ist ratsam, mit einem Arzt oder einem Spezialisten für Fußgesundheit zusammenzuarbeiten, um die am besten geeigneten Behandlungsoptionen für Ihren speziellen Fall zu ermitteln.
Hammerzeh - Übungen
Die erste Übung ist eine Mobilisierung der Plantarfaszie. Diese liegt unter dem Fuß und ist in vielen Fällen verklebt, woraus eine eingeschränkte Beweglichkeit des gesamten Fußes resultieren kann.
Die zweite Übung soll helfen ein korrektes Fußgewölbe aufzubauen. Dieses muss in Bewegungen aufrecht erhalten werden können.
Übung 1: Mobilisierung der Plantarfaszie
Sätze: Täglich wiederholen
Wiederholungen: 20 Wiederholungen
Beschreibung:
- Aufrecht hinstellen und das Becken in eine neutrale Position bringen
- Scharmbein nach oben ziehen, den Bauchnabel einziehen, Bauch und Po anspannen-> Becken aufrichten
- In ein Hohlkreuz drücken und die Bauchmuskeln öffnen -> Becken kippen
- Dies 20 Mal wiederholen
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Übung 2: Aufbau eines Fußgewölbes
Sätze: 1 Satz pro Tag
Wiederholungen: 10 Wiederholungen
Beschreibung:
- Die Füße gerade aufstellen
- Die Ferse und den Fußballen zueinander ziehen und dadurch ein Fußgewölbe erzeugen
- Die Spannung halten und die Bewegung wiederholen
- Mit einem erzeugen Fußgewölbe einen Schritt gehen und es dabei halten
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